Donnerstag, 15. Januar 2015

Reste, Restchen.....


Wenn ich mit einem größeren Projekt fertig bin, bleibt meistens noch ein Häufchen kleinerer Stoffstückchen übrig : so ab 5x5cm werfe ich nur ungern weg und außerdem sind das so schön zusammenpassende Stückchen, denn schließlich wurden sie ja füreinander ausgesucht!  So wie hier ……. 

.....und da muß man doch einfach noch etwas damit anfangen!




Also los! Ich brauche ein Trägermaterial! Weil ich ein Kastentäschchen nähen will, nehme ich Thermolam – das ist stabil genug. Auch hier finden sich 2 Reste: ich nähe 2 gerade Kanten auf Stoß mit einem breiten, weiten ZickZackstich zusammen:

Normalerweise verwende ich da natürlich weißes Nähgarn,  das rote ist nur wegen der besseren Sichtbarkeit!



Die beiden zusammengezackelten Thermolamstücke sind groß genug, um das Schnittmuster grob anzuzeichnen: so kann ich die Stoffstückchen zielgerichteter auf die Flächen des Täschchen platzieren. 



Nun geht’s los: ich entscheide mich für eine schräge Anordnung und lege das erste Stoffrestchen mit der rechten Seite nach oben auf das Thermolam:




Es wird mit parallelen Stepplinien (Stichlänge etwas länger als beim normalen Nähen – bei mir 3.0 - ,Garnfarbe so, dass sie zu allen Stoffen passt – bei mir weiß -, Linienabstand ca. 1cm). Anfang und Ende müssen nicht vernäht werden: sie verschwinden unter den späteren Nachbarstoffstückchen!
 

Ich wähle den nächsten Stoffrest, kürze ihn evtl. legen ihn re.a.re. auf das erste Stück und nähe nähfüßchenbreit auf. Umklappen und wieder mit den parallelen Quiltlinien auf dem Thermolam festnähen!

Diese Stepplinien befestigen auf dem Untergrund  und geben der ganzen  Stofffläche noch etwas Stabilität.

Damit ich bei dieser willkürlichen Aneinandernäherei nicht so ganz aus dem Winkel laufe, ziehe ich mir ab und zu eine Hilfslinie, an der ich das nächste Stoffstück anlege:  siehe Pfeil – hier im rechten Winkel zu ersten Naht. Natürlich könnte man auch „unrechtwinkelig“weiternähen, aber ich brauche auch bei dieser Resteverwertung ein klein wenig „Ordnung".
Jetzt kommt das nächsten Stückchen  dran: re.a.re. auflegen, nähen, umklappen, feststeppen.
Mittlerweile reicht die Größe meiner Restchen nicht mehr aus, um eine ganze Kante abzudecken und das will ich auch gar nicht – es soll ja gestückelt aussehen! Manchmal finden sich in dem Stoffresthäufchen schon zusammengenähte Teile : etwa von einer Streifenkombination übriggeblieben. Die lassen sich dann gut an den länger werdenden Kanten annähen. Oder ich nähe selbst ein paar Stücke fast wahllos zusammen: 
 

…..begradige sie dann…..

 
… und nähe sie an die nächsten Kante .



Und wieder umklappen, evtl. Überlänge abschneiden  und aufsteppen.
           




So geht es nun weiter, bis die ganze Thermolamfläche, also sozusagen das Schnittmuster, benäht ist.



 
Nun kann ich mein „ordentliches“ Schnittmuster auflegen, den Schnitt aufzeichnen und ausschneiden:  
  


Jetzt kann ich auch erklären, warum ich die schräge Anordnung gewählt habe. Ich muß so nicht darauf achten, dass ich genau parallel an der oberen und unteren Kante (wo später der Reißverschluß sitzt) ankomme: ein bisschen schräg sieht ungenau genäht aus, richtig schräg ist so gewollt :-) !



Das Schnittmuster und die Anleitung für das Kastentäschchen gibt es im ProfiShop (real oder online Art.0006https://quiltprofi-shop.de/patchwork-_-quilten/rolling-colors/kastentasche.html), aber der neu hergestellte Restestoff lässt sich auch anderweitig verarbeiten, z.b. für eine größere Tasche, einen Buch- oder Ordnereinband oder vielleicht ein MugRug........

 
 
Mein Täschchen gefällt mir aber gut!

Quiltige Grüße!   Herma