Samstag, 31. Oktober 2015

Kursfolge - Grundausstattung für Patchwork Teil 4



Grundausstattung für Patchwork Teil 4


Im 4. Teil unserer Serie über Patchworklineale möchten wir die sehr interessanten Circle Wedge Ruler Inch-Lineale vorstellen. Es ist in 4 verschiedenen Ausführungen einzeln oder auch als Set mit 9 Inch, 14 Inch, 18 Inch und 25 Inch Länge erhältlich. Zusätzlich gibt es eine Verlängerung für die 25 Inch-Variante, mit der Sie dann Vollkreise bis zu 74 Inch Durchmesser nähen können.

https://quiltprofi-shop.de/patchwork-_-quilten/lineale_massbaender/9_-lineal-14-_.html
Mit 40 Segmenten kann ein Vollkreis genäht werden. Hiermit lassen sich interessante Patchworkteile wie z.B. eine große Mittel-Applikation für einen Bettquilt oder Tischdecken herstellen. Nicht minder interessant sind auch Halb- und Viertelkreise oder andere Teilstücke für die verschiedensten Anwendungen: wie Wandbehänge, Gardinen, Tischläufer, Taschen und vieles mehr.
Grundsätzlich gilt für die Anwendung der Circle Wedge Ruler: 
  • es wird immer mit 6 mm bzw. 1/4 Inch Nahtzugabe genäht
  • die Segmente werden immer von der breiten Seite (außen) zur schmalen Seite (innen) hin zusammengenäht
  • die Nahtzugabe der Segmente wird beim Aneinandernähen immer in die gleiche Richtung gebügelt
  • beim Zusammensetzen der Streifenblöcke kann es jedoch sinnvoll sein, die Zugaben in verschiedene Richtungen zu bügeln
  • beim Bügeln darauf achten, das die Nahtkanten nicht verzogen werden und keine Bögen in die Streifenblöcke gebügelt werden
  • die Öffnung in der Mitte kann bei vielen Ideen als Wendeöffnung benutzt werden und wird zum Schluss mit einem passenden Stoffkreis von ca. 6 Inch verschlossen.
EINFACHE ANWENDUNGEN 
Die einzelnen Segmente können komplett aus einem Stück Stoff geschnitten werden. Dann empfiehlt es sich mit schönen Farbreihen und Verläufen zu arbeiten, z.B. einen fein abgestimmten Regenbogen oder auch hell – dunkel – Verläufe. Schauen Sie sich Ihre Restkiste an, mit dem 9 Inch-Ruler kann man z.B. auch sehr effektvolle Topflappen nähen und hierbei die Anwendung des Lineals üben.
Sehr schöne Effekte lassen sich mit dem Sandwichschnitt und nur 2 Farben erzielen. Dafür werden 2 Stoffstreifen rechts auf rechts gelegt und an beiden langen Kanten zusammengenäht. Hier wird nun die Länge des Lineals und die Mittelmarkierung genutzt. Der Streifen wird waagerecht ausgelegt und die Mittelmarkierung wird genau auf die obere Naht gelegt. Der Zuschnitt erfolgt entlang der Kanten die auf dem Stoff liegen. Danach wird das Lineal um 180°gedreht und die Mittelmarkierung exakt auf die untere Naht gelegt. Das Lineal wird mit der Kante die auf dem Stoff liegt bis an die Schnittkante des 1. Segmentes hin verschoben. Wenn alles gerade ausgerichtet ist, wird das 2. Segment zugeschnitten. Mit diesem System wird sehr stoffsparend zugeschnitten. Für das 3. Segment wird das Lineal wieder gedreht, neu ausgerichtet, geschnitten usw. Die Segmente werden aufgeklappt, die Nahtzugabe immer in die gleiche Richtung gebügelt und die Segmente aneinander genäht.

 Für eine tolle gezackte Optik wird die obere breite Kante der Sandwich-Segmente vor dem Aufklappen mit einer kurzen Naht abgesteppt und das Nahtende gesichert. Die Nahtzugaben an der Ecke werden vorsichtig zurück geschnitten und das Segment aufgeklappt. Die Spitze wird dabei gewendet, ausgeformt und gebügelt. Ein Vollkreis mit diesem Spitzenabschluss lässt sich sehr gut applizieren.
Für einen mehrteiligen Streifenblock werden verschiedene Stoffe in unterschiedlich breite Streifen (über die ganze Stoffbreite von 110 cm) geschnitten. Je nach Projekt können ganz unterschiedliche Streifenblöcke erforderlich sein. Es ist besonders interessant, große und kleine Muster zu kombinieren und mit einfacheren farblich passenden Stoffen abzustimmen. Vorsicht bei Stoffen mit einer vorgegebenen Richtung, sie erfordern eine genau Planung der entstehenden Effekte. In unserem Beispiel zeigen wir eine gespiegelte Streifenfolge. Hierfür werden mehrere schmale Streifen in gleicher Reihenfolge oben und unten an einen breiten Musterstoff genäht.  
Mit dem passenden Lineal werden die Segmente ausgeschnitten. Hierbei wird die kurze 3 Inch- Seite des Lineal zuerst an die untere Kante gelegt. Die Inch-Markierungen sind parallel zu unseren Nahtlinien und die Webkanten an der Seite werden beim 1. Schnitt so knapp wie möglich abgeschnitten.
Für den 2. Schnitt wird das Lineal um 180° gedreht. Die 3 Inch-Markierung liegt jetzt exakt auf der oberen Kante des Streifenblocks und die lange Seite wird an der Schnittkante des 1. Segmentes ausgerichtet.
Für jeden weiteren Schnitt wird das Lineal immer wieder gedreht. Alle 5 bis 6 Schnitte wird ein Korrekturschnitt gemacht. Hierfür wird die Inch-Markierung auf dem Lineal wieder exakt parallel zu den Nahtlinien ausgerichtet. Schneiden Sie die entsprechende Anzahl von Segmenten zu, sortieren und legen Sie die Teile zum Nähen aus. Achten Sie hierbei bitte darauf, dass beim Zusammennähen der Segmente die Nahtlinien genau aufeinander treffen.
Viele Grüße Ihr Profi Patchwork und Quilten Team

Wir bedanken uns beim Patchwork Magazin für die Veröffentlichung! 

Wenn Sie noch Fragen haben rufen Sie an oder schicken eine E-Mail an info@quiltprofi.de

Mittwoch, 30. September 2015

Kursfolge - Grundausstattung für Patchwork Teil 3



Grundausstattung für Patchwork – Teil 3

Flotte Dreiecke



Im letzten Beitrag haben wir Ihnen gezeigt, wie Sie rechtwinklige Dreiecke mit Hilfe der Winkelmarkierungen auf Ihren langen rechteckigen Linealen schneiden können. In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen zwei Spezial-Lineale von Omnigrid vorstellen, die zum Schneiden von rechtwinkeligen Dreiecken verwendet werden. Mit den „Flotten Dreiecken“ können Sie ganz einfach rechtwinklige Dreiecke zuschneiden, die in einem Quadrat zusammengeführt werden sollen. Es gibt ein „Flottes Dreieck“ für Quadrate aus zwei Dreiecken (Halbquadrat-Dreieck) und eines für Quadrate aus 4 Dreiecken (Viertelquadrat-Dreieck). Auch diese beiden Lineale sind - wie alle Lineale von Omnigrid - für Rechts- und Linkshänder geeignet.



Ein besonderer Vorteil dieser Lineale ist, dass sie bereits die Nahtzugaben für die jeweiligen Dreiecke enthalten. Wenn wir diagonale Schnitte machen möchten, ist die Berechnung der Nahtzugaben manchmal etwas schwieriger, da diese etwas breiter als bei geraden Kanten sind. Sie beträgt 1,25 cm statt 0,75 cm! Dieses Maß gilt jedoch nur für die Berechnung, denn auch bei diagonalen Nähten wird mit der 0,75 cm Nahtzugabe genäht!



Halbquadrat-Dreieck (Art. 611 314)
Das fertig eingenähte Quadrat soll 10 x 10 cm groß werden. Messen Sie an der Skala am Lineal die Breite/Höhe des Streifens ab, der zugeschnitten werden soll. Gemessen wird von der gestrichelten Linie an der Spitze bis zur gewünschten Größenmarkierung, in unserem Beispiel bis zur 10. Dadurch ergibt sich eine Streifenbreite von 11,5 cm. Die Stoffstreifen werden also mit einer Breite von 11,5 cm zugeschnitten.
Achtung!! Die Größenmarkierungen auf dem Halbquadrat-Dreieck eignen sich nicht zum Abmessen eines beliebigen Stoffstreifens. Der Abstand von Markierung zu Markierung entspricht nicht 1 cm!


Die beiden verschiedenen Farben der benötigten Dreiecke können gleichzeitig zugeschnitten werden. Legen Sie hierzu die beiden Streifen genau rechts auf rechts. Die kurzen Enden des Streifens werden rechtwinklig begradigt. Legen Sie das Lineal auf die Streifen. Die kleine gestrichelte Linie am oberen Ende liegt auf der oberen Kante der Streifen und die 10er-Linie auf der unteren Stoffkante. Nun wird entlang der diagonalen Kante geschnitten. Das Lineal um 180° drehen. Die gestrichelte Linie liegt nun an der unteren und die 10er-Linie an der oberen Stoffkante. Die Diagonale wird an der Schnittkante ausgerichtet und an der senkrechten Kante des Lineals abgeschnitten. Für weitere Dreiecke wird das Lineal immer wieder gedreht. Ab und zu muss das kurze Ende der Stoffstreifen wieder korrigiert bzw. rechtwinklig begradigt werden. 
Die Dreiecke liegen nun exakt übereinander und sind nähfertig zugeschnitten. Beim Nähen muss darauf geachtet werden, dass mit einer eher knappen Nahtzugabe von 0,75 cm entlang der diagonalen Schnittlinie genäht wird. Die Schnittkanten dürfen beim Nähen und anschließenden Bügeln nicht gedehnt werden! Das so entstandene Quadrat sollte nun eine Größe von 11,5 x 11,5 cm haben und wenn es eingenäht ist sollte es 10 x 10 cm groß sein. Die überstehenden kleinen Ecken können abgeschnitten werden.
 


Viertelquadrat-Dreieck (Art. 611 313)
Um die Breite der benötigten Stoffstreifen zu bestimmen, wird von der Spitze am rechten Winkel bis zur gewünschten Größenmarkierung gemessen. Daraus ergibt sich für unser Beispiel eine Streifenbreite von 7 cm. 
 Die beiden Farben der benötigten Dreiecke können gleichzeitig geschnitten werden. Hierzu legen Sie die beiden Streifen genau rechts auf rechts. Legen Sie das Lineal auf die Streifen; die rechtwinklige Spitze des Lineals liegt an der oberen Kante der Streifen und die 10er-Linie auf der unteren Stoffkante. Nun werden die ersten Schnitte entlang der diagonalen Kanten gemacht. Das kleine Dreieck an der kurzen Kante der Stoffstreifen ist Abfall. Für den nächsten Schnitt drehen Sie das Lineal um 180°, die Spitze liegt an der unteren und die 10er-Linie an der oberen Stoffkante an. Richten Sie die Diagonale an der Schnittkante aus. Geschnitten wird nun an der anderen diagonalen Kante des Lineals. Für weitere Dreiecke wird das Lineal immer wieder gedreht. Zwischendurch muss der Winkel der diagonale Schnittkante im Verhältnis zur 10er-Linie kontrolliert und falls nötig, korrigiert werden. Die 10er-Linie liegt immer exakt auf der Streifenkante.
Beim Zusammen nähen der Dreiecke wird eine knappe Nahtzugabe eingehalten. Bei allen Teilen wird die gleiche diagonale Schnittkante zusammen genäht und die Nahtzugaben werden immer in die gleiche Richtung gebügelt. Es entstehen rechtwinklig geteilte Dreiecke, die nun farblich abwechselnd aneinander genäht werden. Die Nähte stoßen hierbei genau aneinander. Vorsichtig bügeln. Das so entstandene Quadrat hat eine Größe von 11,5 x 11,5 cm und eingenäht 10 x 10 cm.


Viele Grüße Ihr Profi Patchwork und Quilten Team


Wir bedanken uns beim Patchwork Magazin für die Veröffentlichung! 

Wenn Sie noch Fragen haben rufen Sie an oder schicken eine E-Mail an info@quiltprofi.de

Sonntag, 30. August 2015

Kursfolge - Grundausstattung für Patchwork Teil 2



Grundausstattung für Patchwork Teil 2

Winkelschneiden mit den rechteckigen Linealen

Wir möchten Ihnen mit dieser Reihe von Beiträgen einiges Wissenswertes über die, für unsere Patchworkarbeiten benötigten Rollschneide-Lineale erzählen und Ihnen die Vorteile der Omnigrid-Lineale näher bringen.



Allgemeines

Es gibt verschiedene Linealhersteller, die viele Lineale für die unterschiedlichsten Anwendungen herstellen. Diese haben sicherlich auch ihre Berechtigung, vor allem wenn es um ganz spezielle oder schwierige Zuschnitte geht. Aber für unsere ganz alltäglichen Patchworkarbeiten gibt es eigentlich nur die Lineale von Omnigrid, die alle wichtigen Funktionen mitbringen. Mit den langen, rechteckigen Linealen von 15 x 60 cm 15 x 30 cm und 10 x 45 cm lassen sich alle, für Patchworkarbeiten gebräuchlichen Winkel schneiden: 90°, 60°, 45° und 30°.

Der 90°-Schnitt ist so selbstverständlich, dass man sich gar nicht lange überlegen muss, welche Linie am Stoff angelegt wird, denn jede waagerechte oder senkrechte Schnittlinie ist ein 90°-Winkel!

Für alle anderen Winkel werden die entsprechenden Winkel- Markierungen auf den Linealen genutzt. Sie sind sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder geeignet.


RAUTE IM 45°-WINKEL ZUSCHNEIDEN

Legen Sie einen Stoffstreifen auf die Schneidematte. Die Webkante des Stoffstreifens liegt für den ersten Schnitt auf der rechten Seite, das Lineal wird mit der 45°-Linie auf der rechten Seite des Lineals auf die untere Stoffkante gelegt. Die Schnittlinie wird bis knapp an die Webkante heran geschoben, das kleine überstehende Dreieck wird zusammen mit der Webkante abgeschnitten. Linkshänder legen die Webkante nach links und benutzen die Markierungen auf der linken Seite des Lineals.

Jetzt empfiehlt es sich, die Schneidematte um 180° zu drehen, so muss man den Stoffstreifen nicht aufnehmen und wieder neu gerade ausrichten.
Tipp: wenn Sie eine drehbare Schneidematte besitzen, benutzen Sie diese für das Zuschneiden.
Um die erste Raute von dem Stoffstreifen abzuschneiden, wird das Lineal wie gewohnt auf das abzuschneidende Stück gelegt. (Die Maße ergeben sich jeweils aus der Anleitung.) Beim Auflegen des Lineals achten Sie bitte darauf, dass die 45°-Markierung und die dazugehörende Linie genau auf der unteren Schnittkante des Stoffstreifens liegen. Rechtshänder benutzen bitte wieder die Winkelmarkierungen am rechten unteren Rand des Lineals, Linkshänder benutzen die Markierungen auf der linken Seite.
Für jede weitere Raute wird das Lineal wieder auf den Stoffstreifen gelegt und entsprechend ausgerichtet.
WINKEL IM 30° UND 60°
Diese Winkel werden ebenso zugeschnitten

 GLEICHSEITIGES DREIECK
Legen Sie den Streifen waagerecht auf die Matte. Rechtshänder nehmen die 60°-Markierungen am rechten Rand des Lineals, die Schnittlinie ist ebenfalls auf der rechten Seite. Linkshänder haben die Schnittkante an der linken Seite und benutzen die linken Markierungen. Die 60°-Linie liegt genau auf der unteren Kante des Stoffstreifens. Beim ersten Schnitt wird die Webkante und das kleine Abfallstück entfernt.

Legen Sie nun die zweite 60°-Linie des Lineals genau auf die untere Kante des Stoffstreifens. Die Verlängerung der Linie markiert die Spitze des zu schneidenden Dreiecks und so wird das erste gleichseitige Dreieck zugeschnitten. Für den nächsten Schnitt wird wieder die erste 60°-Linie benutzt. So kann man durch hin und her schieben im Wechsel beide 60°-Linien nutzen, ohne das Lineal immer wieder neu aufzunehmen.


Welches der Rechteck-Lineale verwendet wird, hängt ganz von der persönlichen Vorliebe oder auch von der Länge der gewünschten Schnittkante ab. Für schöne lange Schrägstreifen eignet sich das 15 x 60 cm Lineal hervorragend, während es für kleinteiligere Schnitte viel zu unhandlich ist. 

Wenn Sie noch Fragen haben rufen Sie an oder schicken eine E-mail an info@quiltprofi.de

Viele Grüße Ihr Patchwork und Quilten Team 


Wir bedanken uns beim Patchwork Magazin für die Veröffentlichung!